Medienkompetenzprojekte - „Medien und Schule“


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Erfahrungsbericht - Making of Erstes Video der Medienklasse

Eine fünfte Klasse mit dem Aufsatz "Medien", also eine "Medienklasse" gekoppelt an das Fach Englisch mit dem Ziel: Die Schülerinnen und Schüler sollten mit dem Medium Film beziehungsweise Video vertraut werden, indem sie ihren eigenen Clip entwarfen und drehten.

Von: Susanne Jordan

Stand: 03.11.2020

Medienklasse 2020/21 | Bild: BR | Susanne Jordan

Theaterklasse, Filmklasse … Im Schuljahr 2020/21 sollte es an unserem Gymnasium in Neu-Ulm zum ersten Mal eine fünfte Klasse mit dem Aufsatz "Medien" geben, also eine "Medienklasse" gekoppelt an das Fach Englisch. Diese Medienklasse wurde mir zugeteilt. Im Vorfeld machte ich große Pläne, natürlich angepasst an die besondere Zeit mit Maskenpflicht und Hygieneprotokoll des Jahres 2020. Die Quarantäne hing wie ein Damoklesschwert über unseren Köpfen, also lieber gleich in die Praxis einsteigen, sagte ich mir, wer weiß schon, was kommt. Das Ziel: Die Schüler sollten mit dem Medium Film beziehungsweise Video vertraut werden, indem sie ihren eigenen Clip entwarfen und drehten. 

Idee - Konzept - Storyboard: 

Die Schüler wollten sich als "Medienklasse" präsentieren. Dazu wollten sie ein Intro und ein Outro drehen und sich im Hauptteil mit und ohne Maske vorstellen. Sie entwickelten Ideen, wie der erweiterte Medienbegriff definiert sei, und wie Medien im Video visuell dargestellt werden könnten. Was ihre persönliche Vorstellung betraf, sollte sich jeder Schüler einen Lieblingsort in der Schule suchen, um dort kurz etwas - circa zwei bis drei Sätze in englischer Sprache - zu seiner Person zu sagen. Ihre Ideen brachten die Schüler zu Papier, jeder schrieb seinen Part auf ein Karteikärtchen, und ich schrieb für alle eine Zusammenschau in ein Word-Dokument. 

Videodreh

Die Schüler gingen engagiert und zielstrebig vor: An Kamera und Stativ hing stets eine kleine Traube von Schülern, ausgestattet mit Maske und Sicherheitsabstand. Ein Schüler brachte etwas Erfahrung mit, und - nachdem er von mir eingewiesen wurde - drehte er die einzelnen Sequenzen immer - abgesehen von einer kurzen Einführung meinerseits - mit Spiegelreflexkamera, Stativ und Gimbal eigenständig. Wichtig ist, dass die Lehrkraft darauf achtet, dass die Schüler konsequent durchwechseln. 

Schnitt: 

Den Schnitt übernahm dann aber doch ich. Begründung: Es war das erste Projekt der Medienklasse und im Angesicht einer Quarantäne wollte ich die Schüler mit einem schnellen Ergebnis belohnen. Sie hatten im Vorfeld schöne Ideen entwickelt und sich beim Dreh geschickt angestellt, so dass ich die Sequenzen an einem Wochende zusammenschnitt und mit Musik unterlegte.

Geschnitten habe ich mit Magix. Um viele Schüler gleichzeitig mit ihren bunten Masken zu zeigen, benötigte ich viele - zu viele - Spuren. Das verlangt dem Computer oder Laptop eine große Rechenleistung ab. Deswegen musste ich die persönliche Vorstellung der Schüler auf das nächste Video verschieben. Die Musik habe ich von Soundstripe genommen. Diese Plattform ist zwar kostenpflichtig, aber das finde ich in Ordnung, denn Musiker und Künstler haben es gerade jetzt besonders schwer. Die Plattform verfügt über ein breites Repertoire und viele Genres; es macht Spaß, mit neuen und eher unbekannten Interpreten zu arbeiten. Natürlich könnte man überlegen, ob die Gebühren von der Schule übernommen werden, wenn die Plattform für Schulprojekte genutzt wird. 

Fazit

Der Videoclip hat es auf die Homepage unserer Schule geschafft!

Ich habe mich gefreut, dass die Schüler ein schönes Ergebnis vor dem Mini-Lockdown vorweisen können, wer weiß schon, was kommt. Noch schöner ist, dass sie so viel Spaß dabei hatten, das beweisen die Outtakes. Vielen Dank an alle Ausbilder des Medienexperten-Teams, ihr seid TOP, ich habe wirklich viel gelernt in den zwei Jahren meiner Ausbildung.

Wie geht es weiter? Die Schüler haben viele Ideen: Sie wollen ein Musikvideo für die Vorweihnachtszeit, einen Imagefilm, ein Erklärvideo zum Thema Vokabellernen, einen Werbeclip für eine Sponsorenaktion drehen …
Mal sehen, was kommt, das nächste Projekt werden sie bestimmt schon selber schneiden!


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