ARCHIV - 21.07.2023, Spanien, Madrid: Spaniens Premierminister Pedro Sanchez zeigt neben seiner Frau Begona Gomez den Daumen nach oben während einer Wahlkampfabschlussveranstaltung in Madrid. Der spanische Ministerpräsident Pedro Sanchez hat seine Rücktrittsandrohung nicht wahr gemacht. Der seit knapp sechs Jahren regierende sozialistische Politiker teilte am Montag in Madrid mit, er bleibe im Amt. Foto: Emilio Morenatti/AP +++ dpa-Bildfunk +++
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Sanchez bleibt nach Rücktrittsandrohung im Amt

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Spaniens Ministerpräsident Sánchez bleibt im Amt

Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez hat sich trotz Korruptionsvorwürfe gegen seine Frau für den Verbleib im Amt entschieden. Die Vorwürfe bezeichnete er als Teil einer "Diskreditierungskampagne" der Opposition.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez hat seine Rücktrittsandrohung nicht wahr gemacht. Der seit knapp sechs Jahren regierende sozialistische Politiker teilte am Montag in Madrid mit, er bleibe im Amt. Nach einer Korruptionsanzeige gegen seine Ehefrau hatte der 52-Jährige am vorigen Mittwoch alle öffentlichen Termine abgesagt, eine fünftägige Bedenkzeit über seine politische Zukunft verkündet und einen Rücktritt in Aussicht gestellt.

Sanchez kämpferisch

"Ich habe beschlossen, wenn möglich, mit noch mehr Kraft an der Spitze der Regierung weiterzumachen", sagte Sánchez in seiner Rede vor dem Regierungspalast Moncloa in Madrid. Zu seiner Entscheidung, zu der er zusammen mit seiner Frau gekommen sei, hätten auch die Solidaritätskundgebungen seiner Anhänger am Wochenende in Madrid und anderen Städte beigetragen. Sánchez rief dazu auf, gegen den "Sumpf" in der Politik zu kämpfen.

Schlammschlacht von rechts?

Auslöser war die Anzeige einer rechtsgerichteten Organisation gegen die Ehefrau des Ministerpräsidenten, Begoña Gómez, wegen Korruptionsvorwürfen. Die Gruppe "Manos Limpias" (Saubere Hände) warf Gómez, die kein öffentliches Amt innehat, vor, ihren Einfluss zum geschäftlichen Vorteil genutzt zu haben. Sánchez wertete die Anzeige als persönlichen Angriff auf seine Familie und sprach von fadenscheinigen Vorwürfen, die von Medien des rechten politischen Spektrums verbreitet würden, um ihm zu schaden.

Die oppositionelle Volkspartei (PP) verurteilte die Rücktrittsdrohung von Sánchez als Wahlkampfmanöver. "Manos Limpias" räumte ein, dass die Vorwürfe gegen den 52-jährigen Regierungschef auf Zeitungsartikeln basierten. Die spanische Staatsanwaltschaft forderte, dass die Anzeige abgewiesen wird.

Auf der Nachrichtenplattform X, vormals Twitter, hatte Sánchez daraufhin geschrieben, er wolle darüber nachdenken, ob es sich noch "lohnt, trotz des Sumpfes, in dem die Rechten und Rechtsextremen versuchen, Politik zu machen. Ob ich weiter an der Spitze der Regierung stehen oder von dieser hohen Ehre zurücktreten soll."

Mit Informationen von dpa und AFP

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